Der bekannte Wirtschaftsjournalist Dr. Häring legt mit seiner Monographie eine anregende, nicht nur das breite Publikum interessierende, sondern auch an die Wissenschaft adressierte Studie vor, die überfällige Dogmen in Frage stellt und in einer Zeit, die von Schulden und Bankenkrisen gekennzeichnet ist, Lösungswege zeigt, die eine vertiefte Diskussion verdienen. Um es vorweg zu sagen: Leider wird Härings Buch in der Wissenschaft schon deshalb nicht gebührend rezipiert werden, weil die Standards wissenschaftlicher Auseinandersetzung nicht eingehalten werden. Dies gilt nicht nur für die Form der Thematisierung und Zitation, sondern auch für die überwiegend journalistisch geprägte, indes anregend, anschauliche und sehr lesbare Darstellungsweise.
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Christian Calliess: Die neue Europäische Union nach dem Vertrag von Lissabon -Ein Überblick über die Reformen unter Berücksichtigung ihrer Implikationen für das deutsche Recht; Mohr Siebeck; Auflage: 1. Auflage. (August 2010)
Nachdem am 1. Dezember 2009 der Vertrag von Lissabon in Kraft getreten ist, hat sich eine Vielzahl von Rechtswissenschaftlern an die Arbeit gemacht, dieses Vertragswerk wissenschaftlich aufzubereiten. Christian Calliess, der im Rahmen der Anhörung des Bundestages zum Vertrag von Lissabon als Sachverständiger tätig war, bietet dem Leser nicht nur einen Überblick über die Reformen der Europäischen Union nach dem Vertrag von Lissabon, sondern kombiniert die europäische Sichtweise mit verfassungsrechtlichen Aspekten aus dem Lissabon-Urteil [BVerfGE 123, 267.]. Ausgangspunkt des vorliegenden Buches bildet die Frage, „wo wir herkommen“. In diesem Kapitel wird dem Leser ein Kurzabriss des europäischen Integrationsprozesses geboten. Im Anschluss daran stellt der Autor Überlegungen zum Status der Europäischen Union an, wobei die Frage der Qualifikation der Europäischen Union als Staaten- und Verfassungsverbund im Mittelpunkt steht. Nachdem der Autor umfassend die Neuerungen durch den Vertrag von Lissabon
- insbesondere das Austrittsrecht sowie
- das Vertragsveränderungsverfahren
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In seinem 623 Seiten umfassenden Werk zum Kampf der Banker und Politiker zur Rettung des Finanzsystems nach der Lehmann-Pleite resümiert Andrew Ross Sorkin, dass „innerhalb von nur wenigen Monaten sich die Wall-Street und das globale Finanzsystem fast bis zur Unkenntlichkeit“ verändert haben. Schließlich haben die Big Five, d.h. die fünf großen amerikanischen Investmentbanken entweder Insolvenz angemeldet, wurden verkauft oder in eine Bank-Holding umgewandelt worden. Zwei Hypothekengiganten und die größte Versicherungsgesellschaft der Welt sind unter staatliche Verwaltung gestellt worden.
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Wie Dieter Grimm ausführt, haben Veröffentlichungen zum Souveränitätsbegriff in Zeiten der Krise eine besonders günstige Konjunktur. Indessen fügt sich das Grimmsche Essay nicht in die Auswahl jener Werke, die seit der Wende 1989/90 erschienen sind.[2] Vielmehr steht der Text – wohl aus praktischen Gründen – im Zusammenhang mit einem Beitrag für den in Paris erscheinenden Traité International sowie der Würdigung des Lissabon-Urteils des Bundesverfassungsgerichts in der Zeitschrift Der Staat. Wahrscheinlich ist es die Auseinandersetzung mit dem vom Bundesverfassungsgericht im Interesse demokratischer Herrschaft herangezogenen Souveränitätsbegriff, der Grimm veranlasst hat, die Grundlegung bei Bodin über Souveränität im Verfassungsstaat nachzuzeichnen und auf die äußere Souveränität, insbesondere in ihrer Rückwirkung auf die innere Souveränität im 20. Jahrhundert abzustellen. Dies gelingt Grimm mit der bei ihm üblichen souveränen Beherrschung der Materie. Grimm vermag es nach zahlreichen verfassungstheoretischen Veröffentlichungen[3] die bahnbrechende Entwicklung des Souveränitätsbegriffs bei Bodin treffend nachzuzeichnen, um sich dann den Kernproblemen der Souveränität im Verfassungsstaat zu stellen.
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Percy Kemp, écrivain de nationalité britannique écrivant en français, est né à Beyrouth en 1962 de père britannique et de mère libanaise. Il travaille également en tant que consultant pour une société spécialisée dans le renseignement stratégique. Ces différentes facettes qui façonnent son identité font de lui un auteur hors pair.
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Noch vor Erscheinen anderer Monographien, die sich um die Darstellung des Lissabon-Urteils sowie die Interpretationshoheit hierüber bemühen2, legen fünf Autoren in Heft 4 der Zeitschrift „Der Staat“ ihre Deutung des Lissabon-Urteils dar.
Les états d’âmes que l’on peut ressentir loin de chez soi et de sa langue maternelle sont complexes et révèlent souvent de nouveaux aspects de sa propre personnalité. Partagé entre le mal du pays, le manque de pratique de cette nouvelle langue à laquelle il faut faire face quotidiennement mais aussi une envie d’apprendre et la curiosité de découvrir une culture inconnue, aucun expatrié ne peut échapper à ces remises en questions. Brigitte Giraud aborde ce thème dans son nouveau roman Une année étrangère et décrit avec beaucoup de réalisme les sentiments contradictoires que Laura, française de 17 ans installée comme jeune fille au pair dans une famille atypique de l’Allemagne de l’Ouest, éprouve en tant qu’adolescente à la frontière entre deux mondes, celui des enfants et celui des adultes, en « exil volontaire »
Le temps d’un vol Paris-Berlin, la narratrice du premier roman de Noémi Lefebvre, L’autoportrait bleu, se remémore en un unique monologue intérieur son séjour berlinois et ses occasions ratées de concrétiser une histoire d’amour avec un pianiste.
Der Titel des vorstehenden Buches macht jene neugierig, die sich wissenschaftlich darüber wundern, dass in den demokratischen, sogenannten offenen Gesellschaften des Westens und insbesondere in Deutschland Reformen, wenn überhaupt, nur schleppend vorankommen. Dieses interdisziplinäre Interesse an der politischen Ökonomie von Reformen wird bei einem Blick auf das anspruchsvolle Inhaltsverzeichnis und die Zahl ebenso anspruchsvoller Themen noch größer. Neben Grundsatzbeiträgen wie dem von Jörn Kruse „Das Monopol für demokratische Legitimation und seine Überwindung“ gibt es sehr präzise Fachbeiträge wie den von Stefan Bayer „Zur Renaissance des Konzepts der Eigenverantwortung im Sozialversicherungssystem der Bundesrepublik Deutschland“.
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Es ist eine eigentümliche Sitte – wenn nicht gar Unsitte – der deutschen Wissenschaftslandschaft, großer Ökonomen dadurch zu gedenken, dass man Gesellschaften gründet, die ihren Namen tragen. In diesen Gesellschaften, so auch die Keynes-Gesellschaft, wirken häufig Wissenschaftler, deren Reputation mittelmäßig ist und die durch Berührung mit einem großen Namen versuchen, sich jenen Nimbus zu verschaffen, der von ihrem Werk nicht ausgeht. (Weiterlesen …)